Opioide sind eine Gruppe von Chemikalien, die auf die Opioidrezeptoren Ihres Gehirns einwirken. Sie werden als Analgetika kategorisiert, was bedeutet, dass sie Taubheit verursachen und Schmerzen lindern.

Opioide können natürlich (aus Schlafmohn), synthetisch (in einem Labor hergestellt) oder halbsynthetisch gewonnen werden. Natürlich gewonnene Opioide werden manchmal auch Opiate genannt.

Zu den natürlichen Opioiden gehören:

  • Morphium
  • Opium
  • Kodein

Ihr Körper produziert auch seine eigene Art von Opioiden, bekannt als endogene Opioidpeptide, die ähnliche Wirkungen wie andere Opioide haben können.

Hier ist ein genauerer Blick darauf, woher natürliche Opioide kommen, wie Ihr Körper endogene Opioide herstellt und natürliche Alternativen zu Opioiden.

Wo kommen sie her

Natürliche Opioide stammen aus dem Schlafmohn (Papaver somniferum). Insbesondere sind sie im Latex oder Milchsaft enthalten, der im Stängel und in den Blättern der Mohnblume gefunden wird. Natürliche Opioide stammen auch aus den Samen des Mohns.

Am häufigsten werden natürliche Opioide mit dem Mohnstrohverfahren geerntet, bei dem die Alkaloide oder organischen Verbindungen aus der getrockneten und zerkleinerten Mohnpflanze extrahiert werden.

Arten von natürlichen Opioiden

Beispiele für natürliche Opioide sind:

Opium

Opium ist das direkt aus dem Schlafmohn gewonnene Produkt.

Menschen im alten Mesopotamien und anderen Zivilisationen verwendeten es, um Schmerzen zu lindern und eine Vielzahl von Erkrankungen zu behandeln. Es hat auch eine lange Geschichte von nicht medizinischem Gebrauch – der Opiumkonsum löste im 19. Jahrhundert sogar Kriege zwischen europäischen und chinesischen Mächten um Handelsrechte aus.

Morphium

Wissenschaftler isolierten erstmals Morphin aus Mohnsaft in der Anfang des 19. Jahrhunderts. Als es zum ersten Mal eingeführt wurde, sahen die Menschen es als Alternative zu Opium an, und einige verwendeten es sogar zur Behandlung von Opiumsucht.

Morphin wird auch heute noch häufig als Schmerzmittel im Gesundheitswesen eingesetzt.

Kodein

Auch Codein wurde im 19. Jahrhundert isoliert. Obwohl es direkt aus Opium hergestellt werden kann, wird es meistens aus Morphium hergestellt. Codein ist eines der häufigsten Opioide der Welt und wird häufig zur Linderung leichter bis mittelschwerer Schmerzen eingesetzt.

Morphin und Codein sind auch genannt Opiumalkaloide, was bedeutet, dass sie aus dem Pflanzenmaterial von Opium stammen.

Halbsynthetische Opioide

Halbsynthetische Opioide werden am häufigsten zur Schmerzlinderung im Gesundheitswesen eingesetzt. Da sie Abhängigkeit verursachen können, gibt es viele Gesetze, die ihren Gebrauch und ihre Herstellung regeln.

Halbsynthetische Opioide werden normalerweise hergestellt, indem ein natürlich gewonnenes Opioid mit vom Menschen hergestellten Chemikalien kombiniert oder behandelt wird. Beispielsweise wird Heroin hergestellt, indem Morphin, ein natürliches Opioid, einem chemischen Prozess namens Acetylierung unterzogen wird.

Einige halbsynthetische Opioide enthalten:

  • Diamorphin: Dies ist der wissenschaftliche Name für Heroin, das in den Vereinigten Staaten illegal ist.
  • Hydrocodon: Dieses Opioid stammt von Codein. Hydrocodone kann starke Schmerzen behandeln, manchmal unter dem Markennamen Vicodin. Es gibt andere verschreibungspflichtige Produkte, die Hydrocodon enthalten und zur Behandlung von chronischem Husten eingesetzt werden. und chronischem Husten, manchmal unter dem Markennamen Vicodin.
  • Hydromorphon: Hydromorphon behandelt starke und chronische Schmerzen. Es kommt von Morphin.
  • Oxycodon: OxyContin und Percocet sind beliebte Marken von Oxycodon. Dieses Opioid stammt aus dem Opiumalkaloid Thebain und behandelt mäßige bis starke Schmerzen.
  • Buprenorphin: Es wird zur Behandlung von Schmerzen und Störungen des Opioidkonsums eingesetzt. Buprenorphin stammt ebenfalls aus dem Opiumalkaloid Thebain.

Endogene Opioide

Ihr Körper produziert seine eigene Form von Opioiden, bekannt als endogene Opioidpeptide, die Ketten von Aminosäuren sind. Endogene Opioide werden in Ihrem Gehirn hergestellt und wirken auf vier Haupt-Opioidrezeptoren. Jeder dieser Rezeptoren beeinflusst Ihr Nervensystem auf spezifische Weise.

Enkephaline und Endorphine sind zwei Schlüsseltypen von endogenen Opioiden:

Enkephaline

Diese Peptide unterstützen viele Teile des Körpers und wirken weitgehend auf das zentrale und periphere Nervensystem. Sie spielen eine Rolle bei der Regulierung Ihrer Stressreaktion und betäuben Schmerzen.

Enkephaline verlangsamen auch die Peristaltik, was bedeutet, dass sie die Bewegung von Nahrung durch Ihren Darm verlangsamen können.

Endorphine

Endorphine sind „das Morphin des Körpers“. Wenn Sie unter Stress oder Schmerzen leiden, produzieren Ihre Hypophyse und Ihr Hypothalamus Endorphine und setzen sie in Ihrem Körper frei.

Eine der bekanntesten Arten von Endorphinen sind Beta-Endorphine, von denen einst angenommen wurde, dass sie das Runner’s High verursachen. Die folgenden Aktivitäten regen die Freisetzung von Endorphinen an:

  • Übung
  • Akupunktur
  • Sex
  • Lachen
  • Meditation

Manchmal kann das endogene Opioidsystem fehlreguliert oder aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn dies geschieht, könnte es erhöhen Sie Ihre Chance der Entwicklung einer Opioidkonsumstörung.

Opioid-Alternativen

Menschen suchen aus verschiedenen Gründen nach Alternativen zu Opioiden. Einige sprechen nicht gut darauf an, während andere sich Sorgen über die Abhängigkeit machen. Wenn Sie sich Sorgen über die Einnahme von Opioiden zur Behandlung chronischer Schmerzen machen, sollten Sie erwägen, mit einem Arzt über Ihre Bedenken zu sprechen. Sie können alle Ihre Fragen beantworten und mögliche Alternativen durchgehen.

Derzeit könnten Angehörige der Gesundheitsberufe vorschlagen oder folgendes vorschreiben anstelle von Opioid-Medikamenten:

  • Ibuprofen (Motrin)
  • Paracetamol (Tylenol)
  • Steroide
  • Aspirin
  • Lokalanästhetika
  • Muskelrelaxantien
  • Cannabidiol oder CBD

Darüber hinaus können Ihnen die folgenden Behandlungen auch helfen, Schmerzen zu bewältigen, während Sie Opioide vermeiden oder Ihre Dosis senken:

Akupunktur

Akupunktur wirkt, indem sie die Freisetzung von Endorphinen stimuliert, die helfen, Schmerzen ohne die Nebenwirkungen von Opioiden zu lindern.

Forschungen aus dem Jahr 2019 heben sowohl Akupunktur als auch Elektroakupunktur als potenzielle Opioid-Alternativen zur Schmerzbehandlung hervor.

Physiotherapie

A Rückblick 2021 zur Wirksamkeit von Physiotherapie als Alternative zu Opioiden fanden einen Zusammenhang zwischen Physiotherapie und geringerem Opioidkonsum. Weitere Forschung ist erforderlich, bevor es als brauchbare Alternative zu Opioiden bestätigt werden kann.

Massage

Ein narrativer Review aus dem Jahr 2020 über die Behandlung von Nicht-Opioid-Schmerzen hebt hervor, dass viele Studien festgestellt haben, dass Massagen für die Behandlung und Linderung von Schmerzen nützlich sind. Es deutet darauf hin, dass eine Massagetherapie einen analgetischen Schub geben könnte, wenn sie zusammen mit anderen Schmerzmitteln verwendet wird. Weitere qualitativ hochwertige Forschung ist erforderlich, um seine Wirksamkeit zu bestätigen.

Elektrische Stimulation

Neuere Alternativen zu Opioiden für Schmerzen könnten enthalten Elektroanalgesie – die Verwendung elektrischer Ströme zur Schmerzbetäubung – und Lasertherapie. Diese Behandlungen können die Freisetzung von Neurotransmittern und endogenen Opioiden stimulieren, die Schmerzen lindern.

Bevor Sie den Wechsel vornehmen

Wenn Sie eine Alternative zu Opioiden zur Schmerzbehandlung ausprobieren möchten, ist es wichtig, zuerst einen Arzt zu konsultieren. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie bereits ein Opioid-Medikament einnehmen. Das Absetzen von Opioiden mit kaltem Entzug kann schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen, einschließlich Entzugserscheinungen und Selbstmordgedanken.

Der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) empfiehlt, stattdessen mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um Opioide abzubauen.

War dies hilfreich?

Das Endergebnis

Opiate sind natürlich vorkommende Formen von Opioiden, einschließlich Opium und Morphin. Sie stammen direkt aus dem Schlafmohn.

Ihr Körper stellt auch natürliche (endogene) Opioide her, die die Opioidrezeptoren Ihres Körpers stimulieren, um Schmerzen zu lindern. Endorphine sind ein Beispiel für endogene Opioide.

Viele Opioid-Medikamente verursachen schwere und unerwünschte Nebenwirkungen. Infolgedessen suchen immer mehr Menschen nach Alternativen sowohl in nicht-opioiden Medikamentenformen als auch in der Komplementär- und Alternativmedizin.

Wenn Sie sich Sorgen um Ihren aktuellen Opioidkonsum machen oder glauben, dass Sie möglicherweise an einer Opioidkonsumstörung leiden, sind Sie nicht allein. Hier sind einige mögliche nächste Schritte:

  • Wenden Sie sich rund um die Uhr an die Helpline der Behörde für Drogenmissbrauch und psychische Gesundheit (SAMHSA), um vertrauliche Unterstützung und Anleitung zu erhalten.
  • Finden Sie unter FindTreatment.gov eine Behandlungsoption in Ihrer Nähe, von der stationären Versorgung bis zur Telemedizin.
  • Finden Sie mit dem Behavioral Health Treatment Services Locator von SAMHSA ein Behandlungszentrum für gleichzeitig auftretenden Substanzkonsum und andere psychische Gesundheitsprobleme.

Courtney Telloian ist eine Autorin, deren Arbeiten auf Healthline, Psych Central und Insider veröffentlicht wurden. Zuvor arbeitete sie in den Redaktionsteams von Psych Central und GoodTherapy. Zu ihren Interessengebieten gehören ganzheitliche Gesundheitsansätze, insbesondere Women’s Wellness, und Themen rund um die psychische Gesundheit.