Ein anamorphotisches Bild ist ein Bild, das erfasst oder verarbeitet wird, um das natürliche Seitenverhältnis der Bildinformationen zu verzerren. Das “gequetschte” Bild erscheint nur korrekt, wenn es aus einem bestimmten Winkel betrachtet wird, durch einen bestimmten Linsentyp oder nachdem es prozedural in der Größe geändert wurde. Anamorphotische Bilder können mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen ohne merklichen Auflösungsverlust rekonstruiert werden oder ansprechende fotografische Effekte erzeugen.
In der Film- und Standfotografie nimmt ein anamorphotisches Objektiv ein Bild auf, das gestreckt oder gestaucht erscheint, bis es mit einem entsprechend anamorphotischen Objektiv projiziert wird. Das Ergebnis ergibt einen fotografischen Effekt und Artefakte, die für den Fotografen oder Filmemacher wünschenswert sind.
Ein Beispiel für einen anamorphotischen Film ist Heat (1995). Kameramann Dante Spinotti fotografierte den Film mit anamorphotischen Objektiven von Panavision und schuf Bilder, in denen entfernte Räume horizontal komprimiert wurden. Zu den Artefakten der anamorphotischen Linsen gehören „gequetschte“ Bokeh-Effekte (unscharfe Lichter, die als Kreise oder Ellipsen erscheinen) und breite horizontale Blendenflecke.
Anamorphismus in digitalisiertem Video
Bei digitalen Medien wie DVDs wird ein anamorphes oder anamorphotisches Breitbildvideo so digitalisiert, dass Breitbildvideo auf Medien mit Standardauflösung codiert werden kann. Mit der richtigen Hardware werden diese Videos auf Displays mit einem Seitenverhältnis von 16:9 korrekt angezeigt, obwohl die digitalen Medien für Videos mit einem Seitenverhältnis von 4:3 vorgesehen sind.
Anamorphismus vs. Homöomorphismus
Das Gegenteil von anamorphotisch ist homöomorph, bei dem das Originalbild genau so aufgezeichnet wird, wie es bei der Projektion erscheinen würde, ohne zwischenzeitliche Verzerrung oder Größenänderung.
CD-Begriffe, Vollbild, Breitbild