Sattelwunden sind schmerzhafte Hautveränderungen, die sich an Körperstellen bilden können, die mit einem Fahrradsitz in Kontakt kommen. Die Behandlung von Wunden im Sattel kann das Auftragen von topischen Salben und das Nicht-Fahren mit dem Fahrrad umfassen, damit sie heilen können. In schwerwiegenderen Fällen kann ärztliche Hilfe angebracht sein.
Sie können das Risiko von Wundstellen im Sattel verringern, indem Sie einen gepolsterten Fahrradsitz wählen, Radhosen tragen und andere Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Lesen Sie weiter, um mehr darüber zu erfahren, was Sattelschmerzen verursacht und wie man sie behandelt und verhindert.
Was sind Sattelwunden und was verursacht sie?
Es gibt vier häufige Arten von Sattelwunden: Wundscheuern, Geschwüre, Furunkel und Follikulitis. Der Typ bestimmt die Schwere der Verletzung.
Scheuern
Scheuern ist die häufigste und am wenigsten schwerwiegende Art von Sattelschmerzen.
Wenn die Haut an Ihren Oberschenkeln beim Radfahren am Fahrradsitz reibt, kann es zu Scheuerstellen kommen, was zu Rötungen und Reizungen führen kann. Die Gefahr von Scheuerstellen steigt, wenn das Innenmaterial Ihrer Radhose abgenutzt ist oder Ihre Haut nackt ist und direkten Kontakt zum Sitz hat.
Unbehandelt kann das Wundscheuern zu Geschwüren führen.
Geschwüre
Geschwüre treten auf, wenn die oberste Hautschicht durch Scheuern oder den Druck Ihres Körpergewichts auf den Sattel abgenutzt ist. Geschwüre sind sehr anfällig für bakterielle Infektionen.
Furunkel und Follikulitis
Diese Arten von Sattelwunden weisen auf eine Infektion hin. Dies sind die schwersten Arten von Sattelschmerzen.
Ein Furunkel wird auch als Furunkel bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Beule, die sich um einen infizierten Haarfollikel bildet.
Follikulitis ist die Entzündung oder Infektion eines Haarfollikels, die zu etwas führt, das wie ein Pickel aussieht.
Wer ist am stärksten gefährdet?
Viele Wunden im Sattel entstehen durch übermäßiges Schwitzen und Reiben der Haut. Jeder kann Wunden im Sattel bekommen, aber bei einer langen Radtour besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko. Das liegt daran, dass Ihre Haut weniger „atmet“, wenn Sie längere Zeit ununterbrochen auf dem Sattel sitzen.
Weitere Risikofaktoren können sein:
- erhöhtes Körpergewicht
- Falsche Fahrradpassung für Ihren Rahmen
- geringe Positionsveränderung während der Fahrt
- Haut, die dem Sattel ausgesetzt ist
- locker sitzende Shorts oder Hosen
Zusätzlich zu Sattelschmerzen kann längeres Radfahren auch das Risiko für Vaginalinfektionen, sogenannte Vaginitis, und labiale Hypertrophie (Schwellung der Schamlippen) erhöhen
Hausmittel gegen Sattelschmerzen
Wenn bei Ihnen Sattelschmerzen auftreten, können Sie möglicherweise mit einem oder mehreren der folgenden Hausmittel Linderung finden:
- Bleiben Sie mindestens ein paar Tage vom Fahrrad fern. Die Haut kann schnell heilen, wenn sie nicht ständig gereizt wird.
- Halten Sie die betroffenen Hautpartien sauber und trocken, um Infektionen oder weitere Reizungen zu vermeiden.
- Probieren Sie topische Salben wie Windeldermatitis-Creme, Antibiotika-Creme und Hämorrhoiden-Creme (Präparat H), die helfen können, gereizte und entzündete Haut zu beruhigen.
- Verwenden Sie rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol.
- Legen Sie eine warme Kompresse auf die betroffene Stelle.
Wann Sie sich medizinisch behandeln lassen sollten
Kleinere Wundscheuerstellen und Geschwüre erfordern normalerweise keine ärztliche Behandlung. Wenn Ihre Wunden im Sattel jedoch nicht innerhalb weniger Tage zu heilen beginnen oder es sich um offene Wunden handelt, die schmerzhaft sind und entzündet erscheinen, suchen Sie sofort einen Arzt auf. Eiter und Fieber sind Anzeichen einer Infektion.
Ein Arzt kann verschreibungspflichtige Antibiotika empfehlen, einschließlich oraler Medikamente und topischer Cremes, die auf die Läsionen selbst aufgetragen werden. Wenn sich ein Furunkel gebildet hat, muss ein Arzt ihn möglicherweise entleeren.
Was können Sie tun, um Wunden im Sattel vorzubeugen?
Wunden im Sattel können nicht immer verhindert werden, aber mit einem richtig angepassten Fahrrad, den richtigen Radhosen und einigen anderen Strategien können Sie möglicherweise die Wahrscheinlichkeit der Entstehung schmerzhafter Wunden im Sattel verringern. Um zu verhindern, dass sie Ihnen den Spaß an einer Radtour verderben, beachten Sie die folgenden Schritte:
- Wählen Sie einen Sattel, der zu Ihnen passt. Mehr Polsterung ist nicht immer die Lösung für mehr Fahrkomfort. Dasselbe gilt auch für einen breiteren Sattel. Wenn es zu weit ist, kann es zu Druck auf die Innenseiten der Oberschenkel kommen. Der Sattel muss zu Ihrem Körpertyp passen. Bitten Sie einen Mitarbeiter eines Fahrrad- oder Sportgeschäfts um Hilfe bei der Auswahl eines Sitzes.
- Tragen Sie eine Fensterledercreme auf die Innenseiten der Oberschenkel und den Leistenbereich auf, um Scheuerstellen zu reduzieren.
- Tragen Sie nahtlose Radhosen oder Trägerhosen mit gut gepolstertem Sitzpolster im Schrittbereich der Shorts.
- Ändern Sie während der Fahrt häufig Ihre Position. Wenn Sie dazu in der Lage sind, führt das Schweben über dem Sattel, insbesondere an einer Steigung, zu einem geringeren Körperdruck gegen den Sattel und einer erhöhten Durchblutung. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Scheuerstellen und Wundstellen im Sattel zu verringern.
- Ruhen Sie sich aus und steigen Sie häufig vom Fahrrad ab. Möglicherweise möchten Sie kürzere Radtouren mit einem Wechsel der Shorts und einer Dusche zwischen den Fahrten in Betracht ziehen.
- Ziehen Sie Ihre Radhose nach der Fahrt aus und waschen Sie sie gründlich. Auch das Duschen kurz nach dem Radfahren kann dazu beitragen, die Entstehung von Bakterien bei Hautirritationen zu verhindern.
Wunden im Sattel können oft leicht behandelt und verhindert werden. Es kann hilfreich sein, sich in einem Fahrradgeschäft die richtige Passform zu besorgen und die richtige Kleidung zu tragen. Möglicherweise möchten Sie auch Hinweise zur Körperpositionierung erhalten, um Druck- und Scheuerrisiken zu reduzieren.
Wenn bei Ihnen Sattelschmerzen auftreten, gehen Sie es ruhig an und geben Sie sich Zeit für die Heilung. Wenn Sie weiterhin mit Wunden fahren, werden sich diese wahrscheinlich verschlimmern. Es kann auch sehr hilfreich sein, mit anderen Radsportbegeisterten über ihre Hausmittel und Präventionsstrategien zu sprechen.