Nickel-Metallhydrid-Batterien bieten inkrementelle Verbesserungen der Kapazität gegenüber NiCad auf Kosten einer reduzierten Lebensdauer und eines geringeren Laststroms.
Deutliche Vorteile heutiger NiMH-Akkus
Nachfolgend sind einige Vorteile von NiMH-Akkus aufgeführt.
- 30 % mehr Kapazität gegenüber einem Standard-NiCad.
- Weniger anfällig für Speicher als der NiCad.
- Periodische Übungszyklen müssen seltener durchgeführt werden.
- Weniger giftige Metalle. Das NiMH ist derzeit als “umweltfreundlich” gekennzeichnet.
Negative Eigenschaften heutiger NiMH-Akkus
Nachfolgend sind einige Nachteile von NiMH-Akkus aufgeführt.
-
Anzahl der Zyklen: Das NiMH ist nur für 500 Lade-/Entladezyklen ausgelegt. Flache statt tiefe Entladungszyklen werden bevorzugt. Die Lebensdauer der Batterie steht in direktem Zusammenhang mit der Entladetiefe.
-
Schnellladung: Der NiMH erzeugt während des Ladevorgangs erheblich mehr Wärme und erfordert einen komplexeren Algorithmus zur Vollladungserkennung als der NiCad, wenn keine Temperaturerfassung verfügbar ist. (Die meisten NiMH-Akkus sind mit einer internen Temperaturmessung ausgestattet, um die Vollladungserkennung zu unterstützen). Das NiMH kann auch nicht so schnell aufgeladen werden wie das NiCad; seine Ladezeit kann doppelt so lang sein wie die des NiCad. Die Erhaltungsladung muss sorgfältiger kontrolliert werden als beim NiCad.
-
Entladestrom: Der empfohlene Entladestrom des NiMH ist deutlich geringer als der des NiCad. Für beste Ergebnisse empfehlen die Hersteller einen Laststrom von 0,2 C bis 0,5 C (ein Fünftel bis die Hälfte der Nennkapazität, siehe 3.1 C-Rate). Dieser Mangel ist möglicherweise nicht kritisch, wenn der erforderliche Laststrom niedrig ist. Für Anwendungen, die eine hohe Leistung oder eine gepulste Last erfordern, wie z. B. bei digitalen GSM-Mobiltelefonen, tragbaren Transceivern und Elektrowerkzeugen, ist das robustere NiCad die empfohlene Wahl.
-
Selbstentladung: Sowohl NiMH als auch NiCad sind von einer relativ hohen Selbstentladung betroffen. Das NiCad verliert in den ersten 24 Stunden ca. 10 % seiner Kapazität, danach pendelt sich die Selbstentladung auf ca. 10 % pro Monat ein. Die Selbstentladung von NiMH ist eineinhalb bis zwei Mal höher als die von NiCad. Die Auswahl von Hydridmaterialien, die die Wasserstoffbindung verbessern, um die Selbstentladung zu reduzieren, kann auch die Batteriekapazität verringern.
-
Kapazität: Der NiMH liefert ca. 30 % mehr Kapazität als ein NiCad gleicher Größe. Der Vergleich erfolgt eher mit dem Standard als mit dem neuen NiCad mit ultrahoher Kapazität. Einige NiCad-Zellen mit ultrahoher Kapazität bieten ein Kapazitätsniveau, das sich dem von NiMH annähert. NiCad-Akkus mit ultrahoher Kapazität können keinen so hohen Laststrom liefern wie Standard-NiCad-Akkus. Sie sind auch weniger langlebig in Bezug auf die Zyklenzahl, halten aber länger als NiMH-Akkus.