Gicht kommt bei Menschen mit Lupus nicht häufig vor, tritt jedoch häufiger bei Menschen mit erhöhtem Harnsäurespiegel und bei Menschen auf, die Diuretika einnehmen.

Der Zusammenhang zwischen Gicht und Lupus bzw. systemischem Lupus erythematodes (SLE) ist komplex.

Gicht, eine Form der entzündlichen Arthritis, tritt selten bei Lupus, einer Autoimmunerkrankung, auf. Bestimmte Faktoren wie die Nierenfunktion und die Einnahme von Diuretika können jedoch das Gichtrisiko bei Menschen mit Lupus erhöhen.

Was ist Gicht?

Gicht ist eine Art von Arthritis, die durch plötzliche und schwere Anfälle von Schmerzen, Rötungen, Druckempfindlichkeit und Schwellungen gekennzeichnet ist, meist im Gelenk an der Basis des großen Zehs.

Es tritt im Allgemeinen auf, wenn ein Überschuss an Harnsäure, einem Abfallprodukt aus dem Abbau von Purinen (natürliche Substanzen, die in vielen Lebensmitteln vorkommen), im lokalen Gewebe und normalerweise im Blutkreislauf vorhanden ist.

Harnsäure kann scharfe Kristalle bilden, die sich in den Gelenken ansammeln und zu Entzündungen und starken Schmerzen führen.

Allerdings kann es bei typischen Harnsäurewerten zu einem Gichtanfall kommen. Sie können auch einen hohen Harnsäurespiegel im Blut haben und keine Gichtanfälle bekommen.

Das Anfangsstadium der Gicht ist durch eine intermittierende Gelenkentzündung gekennzeichnet, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein kann, darunter Verletzungen, Infektionen, Medikamente, Ernährungsgewohnheiten oder übermäßige körperliche Aktivität.

Wenn diese Gelenkentzündungen weiterhin auftreten, kann es zu dauerhaften Schäden an den betroffenen Gelenken kommen.

Gicht-Symptome

Gicht ist durch plötzliche und schwere Anfälle von Symptomen gekennzeichnet, zu denen typischerweise Folgendes gehört:

  • Starke Gelenkschmerzen: Das häufigste Symptom ist ein plötzlicher, unerträglicher Schmerz in einem Gelenk, oft im großen Zeh. Es kann auch andere Gelenke wie Knöchel, Knie, Ellbogen, Handgelenke und Finger betreffen.
  • Schwellung: Ihr Gelenk schwillt an, ist schmerzempfindlich und kann rot oder violett erscheinen.
  • Hitze: Das betroffene Gelenk kann sich bei Berührung heiß anfühlen.
  • Eingeschränkter Bewegungsbereich: Aufgrund von Schmerzen und Schwellungen ist die Beweglichkeit Ihres Gelenks möglicherweise eingeschränkt.
  • Anhaltende Beschwerden: Nach dem ersten Anfall können bei manchen Menschen anhaltende Beschwerden oder leichte Schmerzen im Gelenk auftreten.

Was ist Lupus?

Lupus ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem überaktiv wird und fälschlicherweise gesunde Gewebe und Organe angreift. Dies kann zu Entzündungen und Schäden in verschiedenen Körperteilen führen, darunter Haut, Gelenke, Nieren, Herz, Lunge, Gehirn und Blutzellen.

Lupus-Symptome

Lupus ist durch Phasen von Schüben gekennzeichnet, in denen sich die Symptome verschlimmern, und durch Remissionen, in denen sich die Symptome bessern.

Zu den häufigsten Symptomen von Lupus gehören:

  • Ermüdung
  • Gelenkschmerzen und Schwellungen
  • Hautausschläge
  • Fieber
  • Brustschmerzen
  • Haarausfall
  • Lichtempfindlichkeit
  • Geschwüre im Mund oder in der Nase
  • Raynaud-Phänomen (Finger und Zehen werden weiß oder blau)
  • Nierenprobleme
  • Symptome des Gehirns und des Nervensystems
  • Bluterkrankungen

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Lupus und Gicht?

Während man herkömmlicherweise davon ausging, dass Gicht bei Menschen mit Lupus relativ selten vorkommt, stellen neuere Forschungsergebnisse dies in Frage und legen nahe, dass die Prävalenz in bestimmten Fällen möglicherweise höher ist.

Beispielsweise kann der Zusammenhang zwischen Gicht und Lupus bei Menschen stärker ausgeprägt sein, die Schleifendiuretika einnehmen, Medikamente, die die Urinproduktion der Nieren steigern.

In einer Studie mit 856 Menschen mit Lupus wurde bei 27 Teilnehmern (3,2 %) Gicht diagnostiziert, wobei sechs Fälle als kristallnachweisbare Gicht bestätigt wurden.

Alle Personen mit Gicht hatten einen erhöhten Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) von durchschnittlich 10,8 mg/DL (Harnsäurespiegel über 6 oder 7 mg/DL gelten als hoch). Es gab einen signifikanten Zusammenhang zwischen Gicht und der Einnahme von Diuretika, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Das Gichtrisiko ist auch häufiger bei Menschen mit Lupusnephritis (LN), einer schweren Nierenkomplikation, von der etwa 40 % der Menschen mit Lupus betroffen sind. LN trägt zu einem höheren Harnsäurespiegel bei und kann unbehandelt zu einer terminalen Nierenerkrankung (ESRD) führen.

Obwohl der Zusammenhang zwischen Gicht und Lupus, insbesondere LN, relativ selten ist, wird er als signifikant angesehen.

Kann Gicht ein Symptom von Lupus sein?

Gicht ist kein häufiges, direkt mit Lupus verbundenes Symptom und kommt bei Menschen mit Lupus relativ selten vor.

Dennoch können manche Menschen mit Lupus als sekundäre Erkrankung Gicht entwickeln. Dies kann auf Faktoren wie einen erhöhten Harnsäurespiegel, die Einnahme von Medikamenten oder andere gesundheitliche Probleme zurückzuführen sein.

Wie man zwischen Lupus und Gicht unterscheidet

In manchen Fällen kann die Unterscheidung zwischen Gicht und Lupus schwierig sein, da sich einige Symptome wie Gelenkschmerzen und Entzündungen überschneiden können. Gicht verursacht jedoch typischerweise starke Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an Füßen und Knöcheln, während Lupus Gelenke im gesamten Körper betreffen kann und weniger Schwellungen verursacht.

Endeffekt

Der Zusammenhang zwischen Lupus und Gicht ist komplex, und neuere Forschungsergebnisse widerlegen die Annahme, dass Gicht bei Menschen mit Lupus selten vorkommt. Insbesondere Personen mit LN oder Personen, die Schleifendiuretika einnehmen, haben möglicherweise ein höheres Risiko, an Gicht zu erkranken.

Wenn Sie oder ein Angehöriger den Verdacht auf Gicht oder Lupus haben, ist es wichtig, eine medizinische Untersuchung und Diagnose durch einen Arzt, beispielsweise einen Rheumatologen, einzuholen.

Denken Sie daran, dass eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung dazu beitragen können, Ihre Lebensqualität im Umgang mit diesen Erkrankungen zu verbessern.