Heute habe ich in einer Studie zur Schädlichkeit von Handys gelesen, dass Menschen und Ratten zu 90% gleich sind. Woher kommt diese Vereinbarung?

Möchten Sie weitere Informationen über die Ähnlichkeit zwischen Chromosomen, Genen usw. von Mensch und Ratte?

Frager: Omer, 55 Jahre alt

Antworten

Liebe Omer,

Die Ähnlichkeit zwischen zwei Arten, z. Mensch und Ratte, wird von Molekularbiologen anhand der Gene hergestellt. Ein Gen ist ein Teil eines Chromosoms, das Erbinformationen enthält. Gene bestimmen unsere erblichen Eigenschaften wie Augenfarbe, Haarfarbe, Körperstruktur usw. Gene bestimmen also unter anderem, dass wir vier Gliedmaßen, ein Herz, zwei Lungen usw. haben. Der Mensch hat insgesamt etwa 20.000 Gene, darunter Ratten.

Gene bestehen aus DNA, einem Molekül, das aus Bausteinen besteht, die Nukleotide genannt werden. Es gibt vier verschiedene Nukleotide, die symbolisch mit Buchstaben bezeichnet werden: A, C, G und T. Gene unterscheiden sich in der Anzahl der Nukleotide, aus denen sie aufgebaut sind, vor allem aber in ihrer Reihenfolge. Sie sind nämlich linear zu einer bestimmten Gensequenz angeordnet, z. B.: AACGGTATTTCCGCACCATG. Dies ist ein hypothetisches menschliches Gen, das aus 20 Nukleotiden besteht (normalerweise sind sie viel länger); die Ratte hat ein “homologes” Gen, das sehr ähnlich ist, aber mit Unterschieden, zB: TACGGTATTTCCGCACCATGC. Wir sehen hier, dass sich zwei Nukleotide von der menschlichen Sequenz unterscheiden (in diesem Beispiel das erste und das letzte), also haben wir 2 Unterschiede um 20 Nukleotide = 10 % Unterschied (2/20 x 100).

Indem man so viele oder vorzugsweise alle Gene wie möglich auf ihre Nukleotidsequenz vergleicht, kann man die prozentuale Ähnlichkeit zwischen zwei Arten bestimmen. In den letzten 10-20 Jahren wurden sehr leistungsfähige Geräte entwickelt, die Millionen von Nukleotiden „sequenzieren“ können.
Die Unterschiede in der Nukleotidsequenz, z.B. zwischen Ratte und Mensch, sind das Ergebnis von DNA-Mutationen im Laufe der Evolution. Mutationen sind eigentlich Fehler, die beim Kopieren von DNA bei der Zellteilung (z. B. aus einer Ei- oder Samenzelle) entstehen können. Mutationen können tödlich sein oder zufällig zu einem anderen (besseren) Erbmerkmal führen.

Luca Bouwens

Beantwortet von

Professor Doktor. DR. Luca Bouwens

Biomedizinische Wissenschaften

Heute habe ich in einer Studie zur Schädlichkeit von Handys gelesen, dass Menschen und Ratten zu 90% gleich sind.  Woher kommt diese Vereinbarung?

Freie Universität Brüssel
Avenue des Pélain 2 1050 Ixelles
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