Überblick
Für viele Menschen ist Gewichtsverlust das erste sichtbare Anzeichen einer Krebserkrankung.
Laut der American Society of Clinical Oncology:
- Bei der ersten Krebsdiagnose berichten etwa 40 Prozent der Menschen über einen unerklärlichen Gewichtsverlust.
- Bis zu 80 Prozent der Menschen mit fortgeschrittenem Krebs erleiden Gewichtsverlust und Abmagerung. Unter Gewichtsverlust, auch Kachexie genannt, versteht man eine Kombination aus Gewichtsverlust und Muskelschwund.
Unerklärlicher schneller Gewichtsverlust
Ein unerklärlicher schneller Gewichtsverlust kann ein Zeichen für Krebs oder andere gesundheitliche Probleme sein. Die Mayo Clinic empfiehlt Ihnen, Ihren Arzt aufzusuchen, wenn Sie in sechs Monaten bis einem Jahr mehr als 5 Prozent Ihres gesamten Körpergewichts verlieren. Um dies ins rechte Licht zu rücken: Wenn Sie 160 Pfund wiegen, sind 5 Prozent Ihres Körpergewichts 8 Pfund.
Laut der American Cancer Society könnte ein unerklärlicher Gewichtsverlust von 10 Pfund oder mehr das erste Anzeichen von Krebs sein. Zu den Krebsarten, die häufig mit dieser Art der Gewichtsabnahme in Verbindung gebracht werden, gehören Krebserkrankungen des folgenden Typs:
- Pankreas
- Speiseröhre
- Magen
- Lunge
Laut Cancer Research UK:
-
80 Prozent der Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, Speiseröhrenkrebs oder Magenkrebs haben zum Zeitpunkt der Diagnose erheblich an Gewicht verloren.
-
60 Prozent der Menschen mit Lungenkrebs haben zum Zeitpunkt ihrer Diagnose erheblich an Gewicht verloren.
Gewichtsverlust durch Krebsbehandlung
Auch Krebsbehandlungen können zu Gewichtsverlust führen. Bestrahlung und Chemotherapie führen häufig zu einer Appetitminderung. Gewichtsverlust kann auch auf Nebenwirkungen der Bestrahlung und Chemotherapie zurückzuführen sein, die vom Essen abhalten, wie zum Beispiel:
- wunde Stellen im Mund
- Brechreiz
- Erbrechen
- Ermüdung
Weitere Gründe für ungewollten Gewichtsverlust
Unbeabsichtigter Gewichtsverlust kann laut NHS auf eine Reihe anderer Ursachen als Krebs zurückgeführt werden, darunter:
- Stress durch ein Ereignis wie eine Scheidung, einen Jobwechsel oder den Tod eines Freundes oder Familienmitglieds
- Essstörungen wie Bulimie oder Magersucht
- Überaktive Schilddrüse
- Infektionen wie Tuberkulose, Gastroenteritis, HIV/AIDS
- Depression
- Magengeschwür
- Unterernährung
Medikamente zur Gewichtsreduktion
Abhängig von Ihrer spezifischen Situation empfiehlt Ihr Arzt möglicherweise, den Gewichtsverlust mit Medikamenten einzudämmen, wie zum Beispiel:
- Progesteronhormon wie Megestrolacetat (Pallace, Ovaban)
- Steroide wie Pankreasenzym (Lipase), Metoclopramid (Reglan) oder Dronabinol (Marinol)
Einige Krebspatienten, die Schwierigkeiten beim Schlucken oder Kauen haben, erhalten eine intravenöse (IV) Nährstofftherapie. Menschen mit Speiseröhren- oder Kopf-Hals-Krebs haben oft Schwierigkeiten beim Essen oder Trinken.
Ein schneller, unerklärlicher Gewichtsverlust kann ein Hinweis auf Krebs sein. Es kann auch eine Nebenwirkung einer Krebsbehandlung sein.
Wenn bei Ihnen Krebs diagnostiziert wird, ist eine gute Ernährung wichtig für Ihre Genesung. Wenn Sie zu wenig Kalorien zu sich nehmen, verlieren Sie nicht nur Gewicht, sondern verringern auch Ihre Fähigkeit, die Behandlung körperlich und geistig zu bewältigen.
Wenn bei Ihnen ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust auftritt, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Sie können eine genaue Diagnose stellen und einen wirksamen Behandlungsplan empfehlen.